Im Haus Birkach sind seit dem Umzug schicke Whiteboards der Firma Hitachi mit Namen Starboard installiert (Modelle hier). Diese werden in den Kursen im Haus fleißig verwendet, jedoch bisher fast nur als reiner Beamer-Ersatz. In Kursen der Firma wurden wir Dozenten/innen zwar in die Nutzung eingeführt, doch die Software ist ziemlich hakelig und unintuitiv, sogar für mich als Computer-Freak. Als alter Open-Source- und Linux-Fan habe ich nach einer freien Alternative gesucht und Open Sankoré gefunden (Wikipedia-Eintrag), das tatsächlich auf diesen Boards funktioniert! Warum lohnt es sich, als Reli-Lehrer/in oder Pfarrer/in herstellerunabhängige Whiteboard-Software zu verwenden?

Oft arbeitet man an verschiedenen Schulen, die womöglich Whiteboards verschiedener Hersteller nutzen. Da wird man seine Tafelbilder kaum in zwei Formaten ausarbeiten wollen. Die proprietäre Hersteller-Software funktioniert oft nur eingeschränkt ohne das passende Whitboard, Starboard macht z. B. unschöne Einblendungen, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Open Sankoré funktioniert mit jedem Beamer als Präsentationssoftware. Bedienen muss man dann freilich am PC.

Nachtrag: Etwas anderes ist das mit Web-Anwendungen. Michael Beisel hat mich auf diese schön Learning-App hingewiesen, die natürlich besser ist als mein erster Versuch mit Open Sankoré: http://learningapps.org/1115321 vgl. die Einführung hier: http://www.rpi-virtuell.net/material/B70393A8-AD1E-409A-A3E8-1011E4D183AC

Offene Inhalte, die unter eine Creative-Commons-Lizenz angeboten werden und auf einer quelloffenen Software laufen, die mit jedem Whiteboard funktioniert und auch noch mit Beamer, das wäre doch eine geniale Sache! Andere Länder sind da weiter – vor allem Frankreich und Afrika, aber auch Belgien, (vgl. http://www.pro-linux.de/news/1/20031/open-source-auf-tablets-und-pcs-in-weiterfuehrenden-schulen-in-der-region-bruessel.html ).

Was ich meine, sieht man, wenn man z. B. eine gut gemachte Lernhilfe zu den zehn Geboten, die Michael Beisel erstellt hat, auf einem Starboard-Gerät tatsächlich nutzen will. (vgl. Verschiedene Lern- / Evaluationsangebote zum Aneignen / Memorieren der Zehn Gebote.  Aufgelockert mit Comic-Hilfen von R. Holweger. Geeignet für Sek. I und evtl. Konfirmandenarbeit von Michael Beisel, RPI Baden, für Promethan und SMARTboard:  http://interactive-whiteboard.blogs.rpi-virtuell.net/2012/08/26/lerne-die-zehn-gebote-mit-dem-interactive-whiteboard/) Als Starboard-Nutzer kann ich die Dateien leider nicht interaktiv verwenden und muss auf die PDF-Version zurückgreifen.

Im Urlaub habe ich versucht, mit Hilfe der Open-Sankoré-Apps einen kleinen Trainer für das Glaubensbekenntnis zu erstellen, bei dem man die einzelnen Aussagen des Credo in die richtige Reihenfolge bringen muss. Er kann auch im Konfirmandenunterricht eingesetzt werden, aber ohne Whiteboard gibt es für den PC sicher elegantere Lösungen, deshalb würde ich es eher im Religionsunterricht ausprobieren. Ich stelle ihn hier gern zur Verfügung, wohl wissend, dass das erst ein Anfang ist.

Open Sankoré - das Glaubensbekenntnis sortieren
Open Sankoré – das Glaubensbekenntnis sortieren

 

 

 

Download der Open-Sankoré-Datei und einer exportierten IWB-Datei als Zip

 

 

Leider ist das Programm noch nicht komplett an die deutsche Sprache angepasst, aber das ändert sich bei Open-Source-Programmen schnell, wenn sich die Verbreitung in Deutschland erhöht. Zu Kirche und Religionsunterricht würde das Thema auch gut passen, vgl. diesen schönen Blog-Artikel von Mitredner Güntzel: http://mitredner.wordpress.com/2014/09/08/kirche-und-computer/

Fernsteuerung

Was wirklich cool ist: Open Sankoré mit dem Tablet fernsteuern. Eigentlich müsste das mit jeder Remote Desktop App gehen, die mit dem Computer verbunden ist, auf dem Open Sankoré läuft. Ich habe es allerdings nur mit Teamviewer hinbekommen, für das man aber als Schule wohl eine Lizenz kaufen müsste (siehe http://www.teamviewer.com/de/help/213-Wie-genau-ist-private-Nutzung-definiert.aspx) . Aber damit geht es richtig gut und zeigt, in welche Richtung sich interaktive Whiteboards entwickeln müssten: Jede/r Schülerin sollte vom Platz aus an der Tafel eingreifen können. Aber das mit freier Software zu realisieren ist m. W. bisher nicht möglich.

Als kommerzielle Lösung steht immerhin die App “Splashtop Whiteboard” zur Verfügung (Android und iOs), aber die 7,62 Euro wollte ich nicht ausgeben und sie passen irgendwie auch nicht zu freier Software … (vgl. http://sankore.org/en/article/utilisation-dopen-sankore-avec-un-ipad-ou-une-tablette-android-cest-possible ).

Einführungen, Hilfe und Download von Open Sankoré

Zum Schluss noch ein paar einführende Tipps:

Wer macht mit?

Und am Schluss darf der Call to Action nicht fehlen: Wer hat Lust für den Religionsunterricht weitere Open-Sankoré-Materialien zu erstellen? Wo könnten wir die sinnvoll sammeln (auf RPI virtuell gibt es m. W. noch nichts davon)?

Nachtrag 19.12.2016

Inzwischen scheint es bei Open Sankoré nicht mehr so richtig weiterzugehen. Aktueller wirkt der Ableger davon Open Board, den man hier herunterladen kann und der in der Bedienung noch etwas einfacher ist: http://openboard.ch/download.html

Auch das Internetseiten-basierte Konzept von ClassrommScreen (http://www.classroomscreen.com) klingt vielversprechend: mehr dazu hier https://blog.thenze.eu/2017/06/classroomscreen-com .

Nachtrag 6.8.2019

Für Openboard macht Friedrich Saurer in Österreich gerade einen schönen Blog mit deutschen Erklärungen, die es leichter machen den Einstieg zu finden: www.openboard.at.

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Open Sankoré – Offene Software für interaktive Whiteboards
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