Mit Einverständnis von Vikar Jonathan Steinestel stelle ich hier eine spannende Umfrage zur Verfügung, die auch mir als Ausbildungspfarrer zu denken gibt. Vor allem sollten die Ergebnisse Kirchenleitungen, Pfarrseminare und theologische Fakultäten zur Kenntnis nehmen. Sicher, wird mancher sagen, so fangen alle an und werden später von den Gemeinden und dem ja durchaus erfüllenden und schönen Beruf geformt. Aber so sicher ist das nicht, denn der Wandel kommt in der Kirche von vielen Seiten.
Download der Umfrage als PDF: Umfrage Meine Arbeit im Pfarramt_Vikariat und Ich
Aus der Einleitung der Umfrage:
Bad Boll im September 2021
Eine Gruppe Vikar:innen unterhält sich im Garten des Tagungszentrums über berufliche Zukunftsperspektiven innerhalb der Landeskirche: „Ich kann mir nicht vorstellen später einmal 100% zu arbeiten.“ „Ich auch nicht.“ „Geschäftsführung?! Niemals!“Wir fragten uns: Ist das nur ein Phänomen in „unserem“ Kreis? Oder ist das der Trend? Und wenn es ein Trend wäre, welche Gründe stecken bei anderen Kolleg:innen dahinter? Auf Basis dieser Überlegungen entstand die Idee zur Umfrage „Meine Arbeit im Pfarramt/Vikariat und Ich“. Unsere Motivation war es, den Gründen nachzugehen, welche junge Kolleg:innen vor einem 100%-Dienstauftrag zurückschrecken lassen und darüber hinaus ein Stimmungsbild einer breiteren Kolleg:innenschaft in Bezug auf die jeweils eigene Arbeit im Pfarramt und Vikariat zu erhalten. „Meine Arbeit im Pfarramt/Vikariat und Ich“ wurde sodann von uns im Frühherbst konzipiert und im Oktober 2021 digital durchgeführt. Die Antworten erfolgten damit in einer Zeit, die von den Bedingungen der Covid-Pandemie gekennzeichnet war.
Mit dieser Umfrage erheben wir keinen Anspruch auf wissenschaftliche Stichhaltigkeit, aber wir möchten die Wünsche und Äußerungen einer beachtlichen Zahl von 129 Kolleg:innen, die im Vikariat und in der ZA-Phase ihren pfarramtlichen Dienst in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg tun, zu Wort kommen lassen. Wir hoffen mit dieser Umfrage einen Beitrag zur Diskussion um die „Kirche von morgen“ und die Planung der Pfarrstellen in unserer württembergischen Landeskirche leisten zu können.
Diskussion
Spannend wäre zu erfahren, wie die Lage außerhalb Württembergs aussieht, genauso oder ganz anders? Spannend wäre auch zu lesen, wie sich Gemeindeglieder die Pfarrer:innen der Zukunft vorstellen. Ich selbst habe dazu 2015 etwas gebloggt, das sich durch die Pandemie fast als prophetisch erwiesen hat: Die elf wichtigsten Eigenschaften des Pfarrers der Zukunft.