Datum: 23.2.2020, Predigttext: Lk. 18,31-43
„Sag mal, muss ich dir alles dreimal erklären?“ Nicht nur Jugendliche kennen das Phänomen, dass man nicht richtig zuhört und Dinge falsch versteht. Jesus muss sein Leiden dreimal ankündigen und die Jünger verstehen immer noch nicht. Sie sind wie mit einer Blindheit geschlagen, die erst geheilt werden muss. Das wird durch den folgenden Bericht einer Blindenheilung auf der Straße nach Jericho deutlich. Schon die ersten Jünger hatten große Probleme zu verstehen, dass Nachfolge bedeutet, in einer bösen und gottfeindlichen Welt in Schwierigkeiten zu geraten. Auch heute ist ein Wohlstandsevangelium attraktiver als die Botschaft, dass Christen es nicht immer leicht haben, wenn sie ernst machen mit der Botschaft Jesu, dass Gott alle Menschen gleich liebt und man sogar seine Feinde lieben soll.
Vorbereitung im Konfi
Konfis sollen auf einem Zettel notieren, wo sie schon einmal etwas gründlich missverstanden oder nicht richtig kapiert haben. Wichtig ist, dass alle gut leserlich schreiben und so, dass keine Namen vorkommen. Anschließend liest die Leitung die Geschichten vor und man versucht gemeinsam herauszubekommen, vom wem sie stammen. Die besten der Geschichten können im Gottesdienst verwendet werden.
Dann werden einige Experimente mit Blindsein – mit oder ohne Augenbinde – durchgeführt und fotografisch dokumentiert. Anregungen dazu findet man hier: http://www.methoden-tool-pool.de/methode/blind-sein/ Die Bilder können im Gottesdienst gezeigt werden. Diskutiert wird die Frage: Willst du lieber blind oder sehend durchs Leben gehen? Welche Vorteile könnte es haben, blind zu sein? Wollen Blinde wohl geheilt werden und wieder sehen können?
Zur Predigt
In der Predigt kann deutlich werden, dass das Vermeiden von Leiden und Schmerz völlig normal, vernünftig und menschlich ist. Es ist schlimm, wenn Menschen denken, für sie sei nur das Leiden bestimmt. Nur allen anderen gehe es immer gut. Auf der anderen Seite gilt: Manche Dinge lassen sich im Leben und im Glauben nicht erreichen, ohne dass man sich mit dem Unangenehmen auseinandersetzt und Schwierigkeiten auf sich nimmt. Warum das Leiden Jesu für die Erlösung der Menschen notwendig war, sollte in der Predigt so gut wie möglich verständlich gemacht werden. Gott setzt sich in Jesus der Boshaftigkeit der Menschen vollständig aus und überwindet es durch die Auferweckung. Der Sonntag Estomihi ist erst der Beginn eine Weges, auf dem man im Laufe der Passionszeit immer mehr mit hineingenommen wird in die Jesus-Geschichte, die durch das Leiden bis zum Tod führt und gerade dadurch neues Leben ermöglicht.
Mögliche Lieder
- Blinde werden sehn (WWDL 9)
- Gnade und Wahrheit (Wir schauen der Wahrheit ins Auge, WWDL 91)