Dietmar Winter, Pfarrer und Studienassistent am Pädagogisch-Theologischen Zentrum Stuttgart, hat eine umfangreiche Empfehlungsliste für Lieder erstellt, die man mit Konfis zu verschiedenen Themen und bei der Konfirmation singen kann.

Immer wieder stellen wir fest, dass in der Jugendarbeit und bei Jugendgottesdiensten gerade andere Lieder angesagt sind als in den Konfi-Gruppen und bei deren Verantwortlichen. Deshalb empfehlen wir dringend, etwa 10 Lieder mit den Verantwortlichen der Jugendarbeit (Konfi-Camp, Jugendgottesdienste, Freizeiten, Trainee-Kurse etc.) abzusprechen, die immer wieder vorkommen und so eine Art “Kernliederliste” darstellen.

Die Liste findet man im ptz-Blog und man kann sie dort auch gern fleißig kommentieren und die eigenen Konfi-Lied-Schlager ergänzen:

http://www.ptz-stuttgart.blog/2018/07/konfilieder/

Besonders schön ist, dass man sich fast alle Lieder auch gleich bei Youtube anhören und so neue Lieder entdecken kann.

Hier gleich mal eines meiner Lieblingslieder aus dieser Liste:

Singen mit Konfis – geht das überhaupt und wenn ja, wie?

Jeder, der Konfi-Arbeit macht, weiß, dass es eine große Herausforderung ist, mit einer Konfi-Gruppe zu singen. Da gibt es die Jungs, die großteils nicht einmal einen Ton halten können, viele von ihnen kommen während der Konfi-Zeit in den Stimmbruch und fremdeln dann mit ihrer Stimme. Die Mädchen können zwar singen, wollen es aber oft nicht, weil es irgendwie uncool, kindisch und überangepasst ist. Während Casting-Shows immer genug Bewerber/innen finden, weil man da auf der großen Bühne steht, hält man sich in der Gruppe vornehm zurück, selbst wenn man eine gute Stimme hat und singen könnte.

Es gibt kein Patentrezept für erfolgreiches Singen, aber ich finde es für die Zukunft der Kirche doch so wichtig, dass man es immer wieder versuchen sollte. Hier ein paar Tipps, die vielleicht weiterhelfen:

  • Das Repertoire sollte überschaubar sein. Die Top Ten sind eine gute Orientierungshilfe. Es ist besser, einen Pool von Liedern aufzubauen, den man irgendwann kann und der vertraut ist, aus dem man dann auch Lieder für die Konfirmation auswählen kann, als jedes Mal ein neues Lied zu singen.
  • Die Begleitung sollte nicht zu gut und zu dominant sein. Ich habe in vielen Praxisbegleitungen erlebt, dass Konfis gerade dann besonders kräftig und engagiert mitsingen, wenn die unterrichtende Person selbst zu kämpfen hatte. Das ist wohl ein gewisser Mitleid-Effekt. Wenn allerdings jemand perfekt Gitarre oder Klavier spielt und mit sonorer Stimme dazu singt, verstummen die Konfis eher.
  • Singen geht besser mit älteren Teamern, deren Begeisterung für das Singen ansteckt und die auch in die Liedauswahl einbezogen werden sollten.
  • Immer noch bin ich ein Anhänger der Kernlieder-Idee, die ich am ptz Stuttgart mit entwickelt und auf den Weg gebracht habe. (Vgl. Warum wir kirchliche Kernlieder brauchen) Gerade in Gottesdiensten singen Konfis oft lieber ein bekanntes Kernlied mit als immer neue Lieder, mit denen auch die Gemeinde noch fremdelt.
  • Singen und Rhythmus gehören zusammen. Oft lässt sich schwacher Gesang ausgleichen durch coole rhythmische Begleitung: Jemand spielt Cajon oder die ganze Gruppe macht eine Body Percussion zu einem Lied. Dann kann man die Rollen auch aufteilen: Wer keine Lust zu singen hat, macht einfach beim Rhythmus mit. Da ist zwar auch nicht jeder gleich begabt, aber zumindest ist es nicht so peinlich wie singen. Vgl. dazu auch den Beitrag Body percussion mit Konfis.
  • Das Liedgut der Konfi-Zeit sollte unbedingt mit der Jugendarbeit und den Konfi-Camps abgestimmt werden. Selbst wenn man als Pfarrer/in die neuen Lieder nicht beherrscht oder sie theologisch einseitig findet: Es gibt einfache technische Möglichkeiten, darüber hinwegzukommen. Ohne großen Aufwand kann man heute mit einem Spotify-Abo (geht auch offline) oder mit Youtube-Videos arbeiten und findet dort praktisch jedes in der Jugendarbeit gerade angesagte Lied. Dieses spielt man einfach ein und singt dazu.
  • Lieder müssen stufenweise eingeübt werden. Oft wird der Fehler gemacht, dass man gleich anfängt, das ganze Lied zu singen. Viel besser ist ein gestuftes Vorgehen: Zunächst spielt man das Lied in einer schönen Version im Rahmen einer Andacht ein. Dann lernt man miteinander den Refrain und singt vielleicht die 1. Strophe vor. Erst wenn das Lied im Ohr ist, singt man es auch komplett.

Wie gestaltet man eine gute Konfirmation?

Dazu braucht es natürlich mehr als Lieder, auch wenn diese m. E. extrem wichtig sind, um einer Konfirmation eine jugendgerechte Farbe und gleichzeitig eine kirchliche Feierlichkeit zu geben. In diesem Artikel habe ich meine Tipps für die Ausbildung von Vikar/innen zusammengeschrieben: Wie gestaltet man eine gute Konfirmation?



Weitere Tipps und Liedvorschläge?

Sehr gerne, am besten unten in den Kommentaren oder irgendwo in den Weiten von Social Media.

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Empfehlenswerte Lieder für die Konfirmation und die Konfi-Arbeit

3 Kommentare zu „Empfehlenswerte Lieder für die Konfirmation und die Konfi-Arbeit

  • 7. Januar 2019 um 12:03 Uhr
    Permalink

    Dieses sind meine Favoriten, wenn es um Konfirmationslieder geht:

    ~ Keinen Tag soll es geben, da Du sagen musst (NB 328)

    ~ Kleines Senfkorn Hoffnung (NB 331)
    ~ Mercy is falling (NB 341)
    ~ Sanfter Gott, wir loben Dich (NB 345)
    ~ Shout to the Lord (NB 348)
    ~ Wenn das Brot, das wir teilen (NB 365)
    ~ Wir haben Gottes spuren festgestellt (NB 369)
    ~ Aufsteh, aufeinander zugehn (NB 380)
    ~ May the Lord send angels (NB 410)
    ~ Meine engen Grenzen (NB 414)

    🙂 Lieben Gruß
    Ingo

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    • 7. Januar 2019 um 12:05 Uhr
      Permalink

      Vielen Dank für die Liste! Ich werde das auch an Dietmar Winter weiterleiten oder Sie kommentieren direkt im ptz-Blog, wo die Liste dauerhaft gepflegt werden soll …

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  • Pingback:Mein Jahresrückblick 2018 – Ebiblog

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